RLS, wie dieses Phänomen in der Fachsprache abgekürzt wird, bezeichnet das Syndrom der unruhigen Beine. Erst in den letzten Jahren wurde dieser Störung vermehrte Aufmerksamkeit von medizinischer Seite gewidmet.
Wie äußert sich RLS?
RLS tritt vor allem in Ruhe auf, besonders nachts. Anfallsartig kommt es zu Missempfindungen in den Beinen, zu ziehen, kribbeln, Zuckungen, einhergehend mit starkem Bewegungsdrang. Ein Gefühl, als ob die Beine "unter Strom stehen". Häufig bessert sich der Zustand nach Mitternacht.
Die Betroffenen leiden zunehmend durch Schlafmangel an Erschöpfung, an Konzentrationsschwäche bis hin zu seelischen Belastungen. Da das Krankheitsbild oft Ärzten noch unbekannt ist, haben viele Restless-Legs Patienten einen langen Leidensweg durch verschiedene Arztpraxen hinter sich.
RLS tritt oft familiär gehäuft auf, sodass man eine erbliche Veranlagung vermutet.
Bei Kindern äußert es sich in Form von motorischer Unruhe, Schlafstörungen und Schmerzen in den Beinen, die oft als Wachstumsschmerz verkannt werden. Besonders beim Einschlafen ist das Kind unruhig, zappelig, wälzt sich nachts im Bett herum oder wacht auf und läuft durch die Wohnung. Da das Kind dann tagsüber müde, unkonzentriert oder auch unruhig ist, wird häufig fälschlicherweise die Diagnose Hyperaktivität oder Aufmerksamkeitsdefizit- Syndrom gestellt.
Man unterscheidet das primäre oder idiopathische RLS , bei dem keine andere Erkrankung die Ursache ist, und das sekundäre oder symptomatische RLS als Folge einer Erkrankung. Dies kann z.B. eine Niereninsuffizienz sein, Eisenmangel, ein Bandscheibenvorfall, aber auch Schwangerschaft oder bestimmte Medikamente.
Was kann helfen?
Obwohl die Ursache des RLS nicht bekannt ist, hat man festgestellt, dass L-Dopa, ein Medikament zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, in vielen Fällen Erleichterung bringt. L-Dopa ist ein Wirkstoff, der im Gehirn in den Neurotransmitter (Nervenbotenstoff) Dopamin umgewandelt wird. Dopamin ist notwendig, damit die Muskelbewegungen durch die Nervenzellen im Gehirn vorbereitet und ausgeführt werden können. Bei einem Dopaminmangel kommt es zu unkontrollierten, ruckartigen oder zittrigen Bewegungsabläufen. Durch die Umwandlung von L-Dopa in Dopamin kann so der Mangel ausgeglichen und die Symptome verbessert werden.
Weiterhin stehen die Dopaminagonisten zur Verfügung. Das sind Substanzen, die Ähnlichkeit mit Dopamin haben und von den Zellrezeptoren wie Dopamin aufgenommen werden.
Sie sind stärker in der Wirkung als Dopamin und wirken über einen längeren Zeitraum.
In besonders schweren Fällen greift man auf Opiate zurück. Diese sind wegen einer möglichen Suchtgefahr und atemdepressiver Wirkung mit Vorsicht einzusetzen.
Was hat mir geholfen?
Da ich selbst eine Restless-Legs-Betroffene bin, habe ich in der Naturheilkunde nach möglichen Behandlungsmethoden gesucht.
Zunächst halfen Wasseranwendungen und auch Bürstenmassagen, aber nur kurzfristig.
Unter anderem in traditioneller chinesischer Medizin ausgebildet, die auf der Kenntnis des Meridian-Systems und der Akupunktur-Lehre beruht, habe ich dort weiter geforscht. Da die Missempfindung in den Beinen sich wie "elektrisiert sein" anfühlte, habe ich, ausgehend von der Akupunkturlehre, das sog. Erd-Element gestärkt. Elektrizität, wie z. B. ein Blitz, braucht schließlich immer die Erde um abgeleitet zu werden. Dies half auch, der Erfolg war aber nicht von Dauer.
Nach weiterem Suchen bin ich auf die Regulation meines Säure/Basen-Haushaltes gestoßen. Denn eine übersäuerte Stoffwechsellage schwächt wiederum das Erdelement. Das gerade ein gestörter Säure/Basen-Haushalt eine wichtige Rolle bei RLS spielt, wird durch das gehäufte Auftreten bei Niereninsuffizienz nach meiner Ansicht bestätigt. Überschüssige Säure wird durch die Niere ausgeschieden, größtenteils in Form von organisch gebundenem Ammoniak. Die Nieren sind bis zu einem gewissen Grad in der Lage, die Menge der auszuscheidenden Säuren oder Basen zu verändern, das braucht im Allgemeinen mehrere Tage. Ist sie nicht mehr in der Lage, diese Kontrollfunktion auszuführen, kommt es zu einer so genannten Azidose, einer Übersäuerung des gesamten Organismus.
Aus naturheilkundlicher Sicht und aufgrund eigener Erfahrung empfehle ich die Überprüfung des Säure/Basen-Haushaltes, gegebenenfalls eine Regulierung durch Ernährung und alkalisierende Heilmittel, parallel dazu am besten eine Anwendung der Akupunktur-Lehre durch Akupunktur oder Akupressur.
Nun bin ich selbst schon lange beschwerdefrei; und wenn die Beine doch wieder unruhig werden, behandle ich sie in der Regel erfolgreich mit den genannten Methoden.