Großmutters bevorzugtes Hausmittel, um Fieber zu senken, ist auch heute noch nicht in
Vergessenheit geraten. Leider sind die Grundregeln des Wadenwickelns jedoch oft nicht genau bekannt, und so kann es sein, dass sich kein Erfolg einstellt. Ziel der Wadenwickel ist des, dem Körper
überflüssige Hitze zu entziehen.
Zuerst sollte geprüft werden, ob die Blutzirkulation des gesamten Organismus gestört ist, d. h. Hände und Füße sollten auch warm sein. Kalte Körperteile sollten aufgewärmt werden (Wärmflasche, Fuß- oder Handbad). Dann nehme man zwei Handtücher (Wadenwickel sollten immer beidseitig angewendet werden) und tränke sie in temperiertem Wasser. Zu kaltes Wasser kann die Fiebernden erschrecken, die Wickel sollten aber deutlich kühler als die Haut des Kranken sein. Nun werden die nassen Handtücher leicht ausgedrückt und nacheinander vom Fußgelenk bis zur Kniekehle um beide Waden gelegt. Anschließend legt man ein trockenes Tuch um die nassen Wickel, niemals jedoch mit Plastik umhüllen. Eine der wichtigsten Grundregeln ist, die nassen Innentücher nach acht bis zehn Minuten durch neue auszutauschen, wobei die Wassertemperatur nach und nach kälter werden kann. Die Tücher spült man vor jedem Anlegen in frischem Wasser aus, denn der Körper gibt nicht nur Wärme ab, sondern scheidet gleichzeitig Stoffwechselprodukte über die Haut aus. Die Gesamtdauer des Wickelns sollte wenigstens 30, maximal 60 Minuten betragen.
Vor und nach der Anwendung sollte Fieber gemessen werden, denn es ist nicht ratsam, die Körpertemperatur wegen möglicher Kreislaufbelastung um mehr als 1 Grad auf einmal zu senken (z. B. von 39 auf 38 Grad). Das Wickeln kann bei Bedarf nach einigen Stunden wiederholt werden.
Kühlende Wickel senken nicht nur das Fieber, sondern lindern auch Begleitsymptome wie Unruhe und Desorientierung.
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